Und das hier ist nicht einfach nur meine Geschichte. Es ist mein Weg zurück zu mir selbst.
Ich war lange Zeit jemand, der ein so normales Leben wie möglich wollte. Einen normalen Job, heiraten, Kinder. So, wie es sich eben gehört. Ich wollte dem Ideal entsprechen.
Ich heiratete, wir bauten ein Haus, bekamen Kinder, den Hund. Von aussen sah alles nach einem «glücklichen Leben» aus.
Aber innen war da Leere.
Ich lebte ein Leben, von dem ich dachte, es würde mich glücklich machen, das tat es aber nicht. Ich war angepasst, perfekt, freundlich, zuverlässig und gleichzeitig völlig verloren. Innerlich war ich ständig angespannt, ängstlich und unsicher. Ich hatte kaum Grenzen, war ständig am Tun, im Kopf, im Müssen. Und immer war da dieses nagende Gefühl: Da stimmt etwas nicht.
Der Zusammenbruch
Nach der Geburt meines zweiten Kindes brach alles zusammen. Es war einfach zu viel. Ich konnte nicht mehr weiter funktionieren, denn in allem perfekt zu sein, um die eigene Unsicherheit zu verbergen, hat einen hohen Preis.
Mein Körper und meine Psyche zogen die Reissleine. Ich war körperlich und mental erschöpft von einem Leben, das mir nicht entsprach, von dem ständigen Funktionieren.
An einem Silvesterabend waren wir zu Hause. Ich hatte keine Kraft, mit den kleinen Kindern etwas zu unternehmen. Ich wollte früh ins Bett. Also lag ich da, während draussen Feuerwerk knallte, steif in meinem Bett und starrte die Decke an, während mein Herz raste und ich Angst hatte, zu ersticken. In diesem Moment dachte ich, ich müsste sterben. Was ich damals noch nicht wusste: Ich hatte eine Panikattacke nach der anderen.
Ich wollte ins Krankenhaus fahren, überzeugt, dass ich gleich sterbe. Aber selbst das schaffte ich nicht mehr. Ich lag da, starrte an die Decke, voller Angst, das Leben zu verlieren, und gleichzeitig so erschöpft, dass ich das Gefühl hatte, ohnehin schon alles verloren zu haben.
Das war mein Tiefpunkt …
Und genau dort, mitten in dieser Dunkelheit, kam etwas in Bewegung.
Wenige Tage später scrollte ich durch Instagram, stiess zufällig auf einen Beitrag über Panikattacken, und zum ersten Mal verstand ich, was mit mir wirklich los war. Es war, als würde jemand das Licht anmachen. Ich wusste plötzlich: Irgendetwas läuft hier schief, aber ich kann etwas daran ändern.
Der Beginn der Reise zu mir selbst.
Ich wollte verstehen, was meine Panikattacken auslöst, was dahintersteckt. Ich las also alles über Panikattacken, über Körper und Psyche, was mir gerade so in die Hände fiel. Ich interessierte mich für Bewusstsein und Heilung. Ich versuchte, mehr auf meinen Körper zu hören. Wurde achtsamer und bewusster im Alltag und beobachtete meine Gedanken. Am Anfang war das sehr mühsam. Ich spürte kaum Veränderungen. Doch Stück für Stück wurde es besser. Auch wenn ich immer wieder Rückschläge in Kauf nehmen musste, merkte ich langsam, wie wieder Leben in mich kam.
Der Wendepunkt
Ein wichtiger Punkt dabei war, als ich Human Design entdeckte. Auf einmal ergab so vieles Sinn. Ich erkannte, weshalb ich ständig müde und überreizt war. Ich verstand, weshalb ich mich in meinem eigenen Leben so fremd fühlte. Zum ersten Mal sah ich, was mich wirklich ausmacht und wie lange ich gegen meine eigene Energie gearbeitet hatte. Ich hatte ein Leben gelebt, das einfach nicht zu mir passte.
Das war mein Aufatmen. Mein erster tiefer Frieden mit mir. Durch diesen Frieden erlaubte ich mir, einen neuen Weg einzuschlagen.
Ich begann nochmals eine neue Ausbildung. Ich wollte mehr wissen über die Psyche, über Emotionen, über das Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele. So erfüllte ich mir einen lange verborgenen Traum und schlug die berufliche Richtung Psychologie ein, als psychologische Beraterin. Allerdings fehlte mir bei dieser Ausbildung der seelische und spirituelle Aspekt, weshalb ich zeitgleich noch eine Ausbildung zum Human Design Coach absolvierte. So verband ich zwei Interessen und sah den Menschen nicht mehr als einzelne Teile, sondern als Ganzes: Körper, Geist und Seele.

Ankommen
Als ich die Ausbildungen begann, dachte ich, ich sei angekommen. Endlich machte ich etwas für mich, ging nun den Weg, den ich mir selbst ausgesucht hatte. Ich fühlte mich stabil, lebendig und frei von Panik. Doch das Leben hatte noch einen weiteren Bruch für mich: die Trennung von meinem damaligen Mann.
Plötzlich brach so vieles weg, was ich mir all die Jahre aufgebaut hatte. Es fühlte sich an, als wäre ich wieder ganz am Anfang. Wieder fragte ich mich: Wer bin ich? Was möchte ich?
Es war ein erneutes Erkennen: Ich hatte mich immer noch nicht ganz getraut, mich selbst zu leben. Es war unausweichlich, ich konnte nicht mehr nicht hinsehen. Für mich ein Aufwachen. Ein schmerzhaftes und gleichzeitig befreiendes Gefühl. Ich spürte mich so klar wie noch nie zuvor. All die guten Dinge und auch all das, was viel zu lange nicht gefühlt wurde. Es gab wieder viele schwere Tage, an denen ich verzweifelt und voller Schmerz war.
Doch ich erkannte: Etwas hatte sich verändert. Mein Umgang mit diesen Gefühlen war anders. Ich fiel nicht mehr so tief. Ich konnte mich und meine Gefühle halten. Ich hatte keine Angst mehr vor ihnen. Ich vertraute mir selbst, vertraute auf meine Fähigkeiten und Ressourcen und spürte einen tiefen Halt in mir.
Es war ein befreiendes und unglaublich energetisches Gefühl. Es gab mir Kraft, mein Leben nochmals neu zu definieren: Erfolg, Liebe, Sinn, alles. Ich verstand nun: Ich brauche Abwechslung in meinem Leben, ich wollte nicht nur eine Rolle spielen. Ich wollte mehrere Rollen, das Leben auskosten und es voller Freude gestalten. Ich muss mich nicht festlegen, ich muss nicht perfekt sein.
Ich begann zu leben, für mich, nicht mehr für andere.
Heute bin ich da, wo ich echt bin.
Ich verbinde psychologische Beratung mit Human Design, Spiritualität mit Verstand.
Ich helfe Menschen, sich selbst zu verstehen, so wie ich mich selbst verstehen gelernt habe, nicht durch schnelle Lösungen, sondern durch Bewusstsein, Tiefe und echte Verbindung.
Ich weiss heute, wer ich bin. Ich spüre Vertrauen, kein blindes, sondern ein tiefes Urvertrauen in mich selbst. Ich bin nicht mehr auf der Suche nach Halt im Aussen, weil ich gelernt habe, ihn in mir zu finden.
Und bin ich angekommen?
Nein. Und das ist gut so.
Denn Leben bedeutet Bewegung, Wachstum, Wandel.
Aber ich weiss heute, wie ich mit Herausforderungen umgehe, welche Ressourcen ich habe und dass ich mir selbst vertrauen kann.
Das ist mein Fundament. Und genau daraus begleite ich andere Menschen auf ihrem Weg zurück zu sich selbst.